24.03.2023 – Jäten oder nicht jäten?

Sicher sind in den letzten Wochen in allen Beeten die ersten Blätter der Kronwicke aufgetaucht. Unsere Pflanzen sind bereits im Herbst 2021 gepflanzt worden und haben sich kräftig entwickelt. Das sieht man ihnen schon in diesem Stadium an. Außerdem fallen rund um den eigentlich vorgesehenen Standort viele neue Pflanzen auf. Einige von ihnen kommen den anderen Arten bereits gefährlich nah. Hier handelt es sich nicht um Jungpflanzen aus Keimlingen, sondern um das Ergebnis vegetativer Vermehrung. Besonders in frischer feuchter Erde ohne Wurzelkonkurrenz durch Nachbarpflanzen breitete sich die Bunte Kronwicke sehr erfolgreich auf diese Weise aus. Selbst auf stärker verdichtetem Boden können junge Triebe durchbrechen. Daher ist diese Art auch gut geeignet, Brachflächen zu begrünen, gerne auch an schattigeren Standorten. Nur blüht sie dann weniger üppig. In Nordamerika ist die Bunte Kronwicke in weiten Teilen sogar invasiv. Unseren Mitarbeiter, Wayne Schmitt, erinnert die Pflanze an seine Kindheit in Kentucky, wo Bunte Kronwicken im hügeligen Vorland der Appalachen („The Knobs“) nahezu vegetationsbestimmend sein können.

Für unser Modellbeet haben wir uns tatsächlich entschlossen, der weiteren Ausbreitung im Beet jetzt schon Einhalt zu gebieten und angefangen die Ausläufer zu jäten. Das Ausmaß dessen, was sich hier schon unterirdisch getan hatte, hat uns dann doch überrascht (s. re. Foto) - und dabei haben wir nur ca. die Hälfte weggenommen. Wenn sich bei Ihnen diese Entwicklung auch schon andeutet, greifen Sie gerne jetzt schon zum Jäthaken. Am besten ist es, wenn es Ihnen gelingt, ganze Ausläufer (s. mittl. Foto) unbeschädigt aus der Erde zu ziehen, da auch kleinere, im Boden verbleibende Abschnitte weiterwachsen können. Falls es in Ihrem Umfeld geeignete Standorte für die Ansiedlung der Kronwicke gibt, können Sie die gejäteten Ausläufer natürlich auch gerne dorthin verpflanzen.

Kronwicke Rhizom der Kronwicke ausgejätete Kronwicke

Fotos: Birgit Nordt

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Das Projekt hat eine Laufzeit von Juli 2021 bis Februar 2024 (verlängert bis Dezember 2024) und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.
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