15.07.2022 – Goldrute mit „ungebetenem Gast“

Einige unserer ausgegebenen Pflanzen der Echten Goldrute haben offenbar noch einen ungebetenen Gast dabei. Auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind offenbar im Schutz der Goldrutenblätter einige Samen des Berufkrauts (Erigeron annuus) ausgekeimt und einige Wochen mitgewachsen. Auch in unserem Modellbeet gibt es einen solchen Fall. Nachdem wir schon mehrere Exemplare gejätet hatten, hat uns doch eine verbliebene Pflanze an der Nase herumgeführt. Auch auf dem Foto in der Präsentation, die wir in der Fragestunde am 1.7. gezeigt haben (li. Bild), hat sich das schon angedeutet - der grob eingeschnittene Blattrand ist nicht gerade typisch für die Goldrute. Eine Woche später wurde die Hoffnung auf eine vorzeitige Goldrutenblüte dann endgültig enttäuscht und die Identität offensichtlich (re. Bild).

 

Bei der Durchsicht der von Ihnen übermittelten Daten haben wir gesehen, dass sich auch auf einigen Klimabeeten das Berufkraut eingeschlichen hat. Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon über eine entsprechende Identifikation durch Flora Incognita gewundert – zumindest dort, wo es schon blüht.

Da es sich in allen Fällen um dasselbe „Unkraut“ handelt, gehen wir davon aus, dass die Keimlinge schon in den Töpfen aus der Gärtnerei mitgekommen sind.

Bei dem Weißen Feinstrahl-Berufkraut (Erigeron annuus subsp. septemtrionalis) handelt es sich leider um einen teils invasiven Neophyten, dessen Verbreitung wir keinesfalls fördern sollten. Schon im 18. Jahrhundert ist die in Nordamerika verbreitete Art als Zierpflanze nach Mitteleuropa gekommen und ist häufig auf Ruderalflächen zu finden. Das Foto unten zeigt sie in einer typischen Vergesellschaftung zusammen mit der Zweijährigen Nachtkerze, der Kanadischen Goldrute (noch nicht blühend) und dem Getüpfelten Johanniskraut.

Am Besten versuchen Sie, die gesamte Pflanze vorsichtig auszureißen, ohne die direkt daneben befindliche Goldrute zu beschädigen. Sollte das nicht möglich sein, schneiden Sie das Berufskraut möglichst ganz unten ab. Da es sich um eine zweijährige Art handelt, sind die Chancen gut, dass es nicht mehr zu wachsen beginnt.

So sieht es in unserem Beet nach dem Jäten aus, die Goldrute ist nun wieder solo und hat offenbar keinen weiteren Schaden genommen (li. Bild). Zum Vergleich ist rechts eine Rosette des Feinstrahl-Berufkrautes zu sehen – auf den ersten Blick wirklich zum Verwechseln ähnlich.

Zur Blütezeit sind die Unterschiede dafür umso deutlicher: Echte Goldrute (Solidago virgaurea) links, Feinstrahl-Berufkraut (Erigeron annuus subsp. septemtrionalis) rechts.

 Fotos: Birgit Nordt

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Das Projekt hat eine Laufzeit von Juli 2021 bis Februar 2024 (verlängert bis Dezember 2024) und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.
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