In den letzten Wochen haben auch in Halle, Jena und Leipzig phänologische Spaziergänge und die Auftaktveranstaltungen stattgefunden, wobei Bürger:innen sich über das Themenfeld Phänologie und unser Projekt informieren konnten, phänologische Datenaufnahme wurde erläutert und die Pflanzen an Teilnehmende mit Klimabeeten ausgegeben. Die Studierenden aus den jeweiligen Städten berichten unten, wie diese Veranstaltungen gelaufen sind.
Halle
Der phänologische Rundgang in Halle startete am 17.03. um 17:00 Uhr am Haupteingang des Botanischen Gartens. Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Teilnehmer*innen zu dem Modellbeet am Viktoriahaus geführt. Trotz des bewölkten Himmels waren die Interessent*innen guter Laune und betrachteten auf dem Weg zum Modellbeet mit Bewunderung die wiesenbedeckende Population von Primula vulgaris. Am Modellbeet angekommen, schloss sich nach einer kurzen Vorstellungsrunde seitens der halleschen Projektkoordinator*innen und der Bürgerwissenschaftler*innen die Erläuterung der Projektinhalte und die Präsentation des Modellbeetes an. Nachfolgend wurden die zahlreichen Fragen der Teilnehmer*innen beantwortet. Mit einem Rundgang durch den Botanischen Garten, bei dem die verschiedenen phänologischen Stadien an ausgewählten Pflanzen verdeutlicht wurden, wurde die Veranstaltung beendet und die Teilnehmer*innen verabschiedet.
Am 4. April um 17:00 Uhr fanden sich trotz recht widrigen Wetters interessierte Bürgerwissenschaftler*innen im Botanischen Gartens Halle ein, um nun offiziell am Projekt Pflanze KlimaKultur! teilzunehmen und ihre Schützlinge, also die Projektpflanzen, entgegen zu nehmen. In den Räumen des historischen Waschhauses erhielten die Teilnehmer*innen eine anschauliche Erklärung der Datenaufnahmemöglichkeiten (per App, Webinterface, oder ausgedrucktem Formblatt). Nachdem letzte Fragen geklärt wurden, wurden die Teilnehmer*innen noch gebeten, an interaktiven Postern ihre Meinung zum Thema Klimaveränderung und Phänologie von Pflanzen zu äußern und die Gründe für ihr Interesse an einer Teilnahme an unserem Projekt benennen. Zu guter Letzt erhielten sie die lang ersehnten Projektpflanzen, zusammen mit ein paar Informationsblättern und einem Klimalogger, um die jeweiligen klimatischen Bedingungen jedes Beetes einschätzen zu können. Mit Vorfreude auf die nun anstehenden Beobachtungen verabschiedeten sich die Teilnehmer*innen auf nach Hause.
Fotos: Isabell Hensen
Jena
Es ist Sonntag, der 20te März im botanischen Garten und das Wetter könnte kaum besser sein für die erste offizielle Veranstaltung von Pflanze KlimaKultur! hier in Jena. Nach teils wochenlangem Mailverkehr treffen nun zum ersten Mal die interessierten Bürgerwissenschaffenden auf das Jenaer Koordinationsteam und es steht einiges auf dem Programm. Der erste Punkt ist ein kleiner Spaziergang durch den botanischen Garten, bei dem der Gruppe der Garten selbst und einige der Projekte vorgestellt werden, an denen aktuell geforscht wird. Pflanze KlimaKultur! ist nämlich das neuste in einer Reihe von Forschungsprojekten, die sich mit der Phänologie von Pflanzen beschäftigen.
Im Anschluss gab es gleich das zweite „erste Kennenlernen“. Am Modellbeet im botanischen Garten waren mehrere Tische aufgebaut und dort sahen die Mitmachenden sie zum ersten Mal: die Pflanzen, die sie später mit nach Hause nehmen würden, um dort ihre eigenen Klimabeete anzulegen. Die einzelnen Arten wurden mit ihren Besonderheiten vorgestellt und auch das phänologische Monitoring wurde erklärt. Den Abschluss der Veranstaltung machte dann die Ausgabe der Pflanzenpakete komplett mit allen nötigen Infos zum Projekt und einem eigenen kleinen Klimalogger, der die mikroklimatischen Verhältnisse im jeweiligen Klimabeet erfasst. Damit waren in Jena die ersten Schritte getan, um Pflanze KlimaKultur! endlich Realität werden zu lassen.
Fotos: Theo Römermann und Christine Römermann
Leipzig
Die Sonntagsführung am 20. März 2022 im Botanischen Garten Leipzig (BGL) fand unter traumhaften Wetterbedingungen statt. Bei sonnigen 18°C wurden die Besucher zuerst auf dem zentralen Platz zwischen Gewächshäusern und dem sog. Inspektorenhaus empfangen und durch Rolf Engelmann, Koordinator für Wissenstransfer am BGL, und Dr. Thora Herrmann, Wissenschaftlerin am UFZ und iDiv, begrüßt und in das Thema der Führung, das Citizen-Science-Projekt „Pflanze KlimaKultur!“, eingeführt.
Die ca. vierzig interessierten Besucher*innen wurden in zwei Gruppen eingeteilt und von Rolf Engelmann und Sebastian Schmidt auf verschiedenen Stationen über die räumliche Gliederung und Geschichte des Standortes, das wissenschaftliche Projekt „PhenObs“ (von „Phenological Observation“), einem globalen Netzwerk Botanischer Gärten zur phänologischen Beobachtung krautiger Pflanzen, und „Pflanze KlimaKultur!“ aufgeklärt.
In Leipzig haben wir aus über einhundert Bewerber*innen fünfundzwanzig nach der Lage ihrer Gartenflächen im Stadtgebiet ausgesucht, um letztlich dort aufgenommene Daten auszuwerten und den Temperaturgradienten der Stadt (warmes Zentrum und kühlere Ränder) nachweisen zu können.
Am Ende konnten sich die beiden Gruppen ein sog. „Modellbeet“ ansehen, das sich in ähnlicher Form in den Gärten der Projektteilnehmer*innen wiederfinden wird, und fragen Stellen, was auch ausgiebig genutzt wurde. Darauf folgte am sonnigen Spätnachmittag für die Meisten ein ausgiebiger Spaziergang im Botanischen Garten.
Fotos: Wolfgang Teschner