Am Freitag den 25.08.23 war es wieder soweit und der Botanische Garten Berlin hat erneut seine Türen für einen unserer Bürger*innendialoge geöffnet. Anders als in den vergangenen Veranstaltungen haben wir uns diesmal spezifisch mit der Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt beschäftigt. Diese wird derzeit vom Berliner Senat novelliert und alle Berliner Bürger*innen waren eingeladen, sich bei unserem Dialog und damit direkt in die Strategie einzubringen.
Nachdem Dr. Gerald Parolly (Botanischer Garten Berlin) und Prof. Aletta Bonn (iDiv Halle-Jena-Leipzig) den Abend im warmen Gewächshaus eröffnet haben, wurden die Projektziele und auch schon die ersten Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Dabei hat Wayne Schmitt (Botanischer Garten Berlin) einen ersten Einblick in die phänologischen Ergebnisse der Klimabeete gegeben. Hannah Prawitz, die neue Mitarbeiterin (iDiv Halle-Jena-Leipzig) im Projekt, hat diese durch die ersten Erkenntnisse aus den vergangenen Bürger*innendialogen ergänzt.
Nach diesen ersten Eindrücken haben die Verantwortlichen der Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt übernommen und einen spannenden Einblick in ihre aktuelle Arbeit gegeben. Trotz der Hitze folgten alle gespannt Sandra Naumann’s (Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt) Vortrag zum Berlin Urban Nature Pact. Anschließend an diese globale Einordnung stellte Gabriele Pütz (gruppe F und Sachverständigenbeirat für Naturschutz und Landschaftspflege) den aktuellen Planungsstand der Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt vor und lud alle Anwesenden ein, sich an den folgenden Diskussionen zu beteiligen und damit direkt in die Strategie einzubringen.
In einem interaktiven Format diskutierten wir dann spezifisch über drei Themenfelder der Strategie (Private / halböffentliche Grünflächen, Gebäude als Lebensraum & Lebensqualität) und überlegten, wie die schon vorgeschlagenen Maßnahmen ergänzt werden könnten und wie sich Bürger*innen direkt in die Umsetzung der Strategie einbringen können. Bei Sonne und unter freiem Himmel wurden enthusiastische und produktive Diskussionen geführt.
Die Ergebnisse dieser sind sehr vielfältig und umfassend. Dabei wurden die Wichtigkeit der Natur- und Umweltbildung, die Mobilisierung ganz diverser Gruppen und die Notwendigkeit von verbindlichen und finanzierbaren Maßnahmen hervorgehoben. Alle waren sich einig, dass es kontrollierbare Maßnahmen und Indikatoren braucht, um die Umsetzung der Strategie zu begleiten. Dabei können Bürger*innen ganz unterschiedliche Rollen einnehmen. Von eigenen Bildungsangeboten über die Teilnahme an Citizen Sciences Projekten wie Pflanze KlimaKultur! bis hin zu aktivistischen Beteiligungsformen wurde vieles genannt: “Manchmal hilft es am Meisten, die Unternehmen und Verwaltungen freundlich [zu] nerven.”
Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und direkt an die beiden Verantwortlichen der Strategie übergeben.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmer*innen für einen schönen und produktiven Abend und freuen uns schon auf kommende gemeinsame Veranstaltungen.
Fotos: Sebastian Treu