Es summt und brummt auf unseren Klimabeeten! Besonders bei schönem Wetter können verschiedene Bestäuber an den Modellpflanzen beobachtet werden. Neben den bekannten Honigbienen und Hummeln tummeln sich auch Schwebfliegen und Schmetterlinge an den Blüten, um Nektar zu trinken und die Blüten zu bestäuben. 

Auf den Duft-Skabiosen haben wir eine Mehrzahl von unseren Fotos gemacht. Hier haben wir männliche und weibliche Gelbbindige Furchenbienen (Halictus scabiosae) gefunden - ein sehr passender lateinischer Name. Diese Biene wurde in 2018 zur "Wildbiene des Jahres" ernannt.

   

Fotos: Wayne Schmitt

Außerdem besuchten einige Hummelarten, wie die Steinhummel (Bombus lapidarius) und die Wald- oder Bunthummel (Bombus sylvarum), diese Duft-Skabiosen und nutzten sie als eine wichtige Nahrungsquelle.

Fotos: Wayne Schmitt

Andere Insekten, wie der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae), die Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria) und eine Raupenfliege (hier: Nowickia ferox), besuchten die Skabiosen wegen des Nektars.

Fotos: Wayne Schmitt und Birgit Nordt

Auch auf den anderen Projektarten waren Bestäuber aktiv. Auf der Wilden Malve, dem Echten Eibischen und dem Steppen-Salbei waren die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) oft zu sehen.

Fotos: Marco Patrzek und Tim Kortekamp

Zu guter Letzt haben wir ein Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) auf dem Seifenkraut bei einer Fragestunde in Potsdam beobachtet. Hier sieht man den entfaltenden Rüssel, den es nutzt, um den tief in der langen Blütenkronröhre verborgenen Nektar zu erreichen.

 Foto: Tim Kortekamp

Wir haben inzwischen begonnen die Klimalogger auszulesen. Während in Halle schon ein Auslesenturnus abgeschlossen ist, gab es in Berlin zunächst nur einen Testlauf in den ersten ca. 20 Gärten.

Die Logger messen die Temperaturen im Boden, an der Oberfläche und in der Luft sowie die Bodenfeuchtigkeit in Ihrem Beet. Damit möchten die lokalen Klimadaten exakt erfassen, um besser zu verstehen wie diese Faktoren die Phänologie Ihre 11 Pflanzen beeinflussen. Für die Kalibrierung der Daten zur Bodenfeuchtigkeit brauchen wir Bodenproben, die unsere studentischen Hilfskräfte bei der Gelegenheit abnehmen oder die Sie selbst schon im Rahmen von Veranstaltungen in dem jeweiligen lokalen Garten abgegeben haben.

Dafür bestimmen wir abhängig der im Boden vorhandenen Korngrößen (Sand, Schluff und Ton) die Bodenart. Dazu wird etwa ein gut gehäufter Esslöffel des Bodens leicht befeuchtet, zwischen den Handflächen zu einer Kugel geformt und dann zu einer etwa bleistiftdicken Rolle gerollt. Hier fällt bei uns in Berlin meist direkt auf, dass die Rolle zerbricht bzw. der Klumpen zerfällt bevor sich überhaupt eine Rolle formen lässt. Durch weitere Überprüfungen in der Hand (alternativ auch mit dem Ohrläppchen anstatt den Fingern oder mittels der Zähne) können die meisten Proben, die im Berliner Stadtgebiet schon genommen wurden, in die Bodenartgruppen mit hohem Sand- oder Schluffanteil einsortiert werden. Für unser Modellbeet im Botanischen Garten Berlin konnte so die Bodenart Sl4 bestimmt werden. Unsere Projektpflanzen wachsen hier also in stark lehmigen Sand. Unten finden Sie Fotos, die diesem Prozess der Bestimmung zeigen.

Fotos: Wayne Schmitt

Eine Übersicht über Bodenarten und eine Anleitung, um selbst die Fingerprobe durchzuführen finden Sie hier bei der Landwirtschaftskammer NRW.

Berlin von morgen? “Baden in der Spree! Entsiegelte Flächen mit heimischen Wildkräutern & mehr Stadtranger!Diese und andere Wünsche für ein biodiverses, klimaresilientes Berlin wurden beim Pflanze KlimaKultur! Bürger*innendialog im Botanischen Garten Berlin am Freitag den 26. August diskutiert. Dabei hatten wir an dem Nachmittag nach der Dürre des Sommers mit prasselnden Starkregen und Unwetterwarnung ein wichtiges Klimaereignis, und dachten fast, dass sich bei dem strömenden Regen sicher keiner aufmachen würde. Weit gefehlt – das Glashaus war voll und fast 50 Interessierte kamen aus allen Stadtgebieten Berlins sowie aus Potsdam und dem Brandenburger Umland zusammen, um sich über eine zukünftige Stadtgestaltung auszutauschen.
 
Eingeführt wurde der Abend durch ein Willkommen durch Professor Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens, und das Pflanze KlimaKultur! Team sowie schöne Impulse von Urban Aykal, Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen, Steglitz-Zehlendorf, Benedikt Lux – Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Sprecher für Umweltpolitik und Verbraucherschutz, sowie Rebecca Rongstock vom Blühender Campus Team der FU Berlin. Danach diskutierten alle Teilnehmenden an runden Tischen ihre Visionen für Berlin anhand eines Biodiversitäts-und Klima Glücksrads, kartierten auf Stadtplänen, was und wo wir bereits besondere grüne Orte und Initiativen in Berlin und Umland haben, und entwickelten Vorschläge für Umsetzungen und zu beteiligende Akteure. Die Auswertung der Ergebnisse der Veranstaltung werden wir Ende Oktober/Anfang November mit allen teilen und auch an den Berliner Senat weiterleiten. Vielen Dank an alle für die vielen Ideen und inspirierten Gespräche!

Diese Veranstaltung bildete den Start für eine Reihe von Bürger*innendialogen, die im Wintersemester mit einem Studierenden ThinkCamp fortgesetzt wird. Es werden weitere Dialogforen im nächsten Jahr folgen, die wir rechtzeitig ankündigen werden.
 

Während der Veranstaltung fand die Pflanzenausgabe unten im Rousseausaal statt, wo ein Teil unseres Teams die fehlenden drei Pflanzenarten ausgegeben haben (die Aufrechte Waldrebe, die Bunte Kronwicke, und die „richtige“ Wilde Malve). Hier konnten wir auch einige Fragen von den Klimabeetler*innen vor Ort beantworten. Manche hatten Fragen zu ihrem Beet oder dem Einpflanzen, andere über die Nutzung der App und Web Interface. Gerne können Sie auch Ihre Fragen bei den regelmäßigen Fragestunden online und vor Ort mitbringen. Informieren Sie sich darüber auf der Veranstaltungsseite.

Hier geht es zu einer kleinen Fotogalerie mit Impressionen des Abends:
   
   
   
   
   
   

BOTANIKA - Sommerfest des Botanischen Gartens Leipzig am 9.7.22

Am 9. Juli feierte der Botanische Garten Leipzig sein großes Sommerfest BOTANIKA, das mit vielen (auch kulinarischen) Ständen, exklusiven Backstage-Touren, einer Tombola und einem energetischem Auftritt von Anthony Ulbrich & The Swinging Cash Daddies aufwarten konnte.

Auch Pflanze KlimaKultur! war mit einem Stand vertreten und konnte so buchstäblich Flagge zeigen. Diesmal auch mit einer sog. Duftorgel, mit der Groß und Klein verschiedene Pflanzen und Kräuter durch ihren Duft erraten konnten.

Fotos: Wolfgang Teschner und Sebastian Schmidt

130. Jubiläum des Botanischen Lehrgartens Leipzig am 21.6.22

Der Botanische Lehrgarten Leipzig feierte am 21. Juni seinen 130. Geburtstag und Pflanze KlimaKultur! feierte mit! Durch unser Leipziger Team wurde das Projekt einem größeren Publikum vorgestellt, zunächst mit einem kurzen Vortrag von Rolf Engelmann; später konnte Sebastian Schmidt am eigenem Stand auf dem Gelände des Lehrgartes am Schleußiger Weg mit Besucher*innen dazu ins Gespräch kommen.

Es gab parallel ein spannendes Programm für die ganze Familie. Am Vormittag bildeten Expertendiskussionen den fachlichen Rahmen, u. a. mit Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig), Dr. Jörg Junhold (Direktor des Leipziger Zoos), Prof. Dr. Christian Wirth (Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig) und Jörg Heynoldt (Leiter des Landesamtes für Schule und Bildung). Umfangreiche Kreativangebote und ein Auftritt der Spatzenchöre der Schola Cantorum Leipzig rundeten das Programm ab.

Weitere Informationen:

https://www.leipzig.de/news/news/es-wird-gefeiert-130-jahre-botanischer-lehrgarten

Fotos: Dorett Bothmann

Sächsische JugendKlimaKonferenz am 11.6.22

In diesem Jahr war Pflanze KlimaKultur! auf dem Markt der Ideen der Sächsischen JugendKlimaKonferenz in Chemnitz vertreten. Hierbei handelt es sich um ein Forum, das Organisationen, Initiativen, Vereinen und Wissenschaftler*innen die Möglichkeit bietet, ihre Ideen und Projekte zu den Themen Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit einem breiten, jungen Publikum vorzustellen und untereinander in Kontakt zu treten. Zu Gast waren unter anderem der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie der sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Wolfram Günther.

Die Klimakonferenz fand im zentralen Hörsaalgebäude der TU-Chemnitz statt, der Markt der Ideen in dessen großräumigem Foyer. Am Stand von Pflanze KlimaKultur! konnte Sebastian Schmidt in den Pausen des abwechslungsreichen Programms Schülern unser Projekt vorstellen und über den Nutzen von Citizen-Science-Projekten und phänologischen Beobachtungen diskutieren.

Weitere Informationen:

https://www.staatsregierung.sachsen.de/jugendklimakonferenz-6568.html

https://wirmachenklima.jetzt/

Fotos: Sebastian Schmidt

Einige unserer ausgegebenen Pflanzen der Echten Goldrute haben offenbar noch einen ungebetenen Gast dabei. Auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind offenbar im Schutz der Goldrutenblätter einige Samen des Berufkrauts (Erigeron annuus) ausgekeimt und einige Wochen mitgewachsen. Auch in unserem Modellbeet gibt es einen solchen Fall. Nachdem wir schon mehrere Exemplare gejätet hatten, hat uns doch eine verbliebene Pflanze an der Nase herumgeführt. Auch auf dem Foto in der Präsentation, die wir in der Fragestunde am 1.7. gezeigt haben (li. Bild), hat sich das schon angedeutet - der grob eingeschnittene Blattrand ist nicht gerade typisch für die Goldrute. Eine Woche später wurde die Hoffnung auf eine vorzeitige Goldrutenblüte dann endgültig enttäuscht und die Identität offensichtlich (re. Bild).

 

Bei der Durchsicht der von Ihnen übermittelten Daten haben wir gesehen, dass sich auch auf einigen Klimabeeten das Berufkraut eingeschlichen hat. Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon über eine entsprechende Identifikation durch Flora Incognita gewundert – zumindest dort, wo es schon blüht.

Da es sich in allen Fällen um dasselbe „Unkraut“ handelt, gehen wir davon aus, dass die Keimlinge schon in den Töpfen aus der Gärtnerei mitgekommen sind.

Bei dem Weißen Feinstrahl-Berufkraut (Erigeron annuus subsp. septemtrionalis) handelt es sich leider um einen teils invasiven Neophyten, dessen Verbreitung wir keinesfalls fördern sollten. Schon im 18. Jahrhundert ist die in Nordamerika verbreitete Art als Zierpflanze nach Mitteleuropa gekommen und ist häufig auf Ruderalflächen zu finden. Das Foto unten zeigt sie in einer typischen Vergesellschaftung zusammen mit der Zweijährigen Nachtkerze, der Kanadischen Goldrute (noch nicht blühend) und dem Getüpfelten Johanniskraut.

Am Besten versuchen Sie, die gesamte Pflanze vorsichtig auszureißen, ohne die direkt daneben befindliche Goldrute zu beschädigen. Sollte das nicht möglich sein, schneiden Sie das Berufskraut möglichst ganz unten ab. Da es sich um eine zweijährige Art handelt, sind die Chancen gut, dass es nicht mehr zu wachsen beginnt.

So sieht es in unserem Beet nach dem Jäten aus, die Goldrute ist nun wieder solo und hat offenbar keinen weiteren Schaden genommen (li. Bild). Zum Vergleich ist rechts eine Rosette des Feinstrahl-Berufkrautes zu sehen – auf den ersten Blick wirklich zum Verwechseln ähnlich.

Zur Blütezeit sind die Unterschiede dafür umso deutlicher: Echte Goldrute (Solidago virgaurea) links, Feinstrahl-Berufkraut (Erigeron annuus subsp. septemtrionalis) rechts.

 Fotos: Birgit Nordt

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BMBF 252x200
Das Projekt hat eine Laufzeit von Juli 2021 bis Februar 2024 (verlängert bis Dezember 2024) und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.
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